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Abwehr. Modelle – Strategien – Medien

1.-3. April 2006, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften

Abwehr ist ein Schlagwort, das gegenwärtig nicht nur politisch Konjunktur hat. Dabei stellt sich sowohl die Frage danach, was eigentlich abgewehrt und was verteidigt wird, als auch diejenige nach den vielfältigen Verfahren der Abwehr. Die Veranstaltung widmet sich daher dem Begriff »Abwehr« in der Breite seiner Bedeutung und Kontexte: als militärische Defensivtaktik, als sicherheitspolitische Kontrolle und Prävention, als soziale Exklusion, als biologische Immunreaktion oder psychologische Form des Reizschutzes. Im Gespräch zwischen verschiedenen Disziplinen, die allesamt produktiv mit dem Konzepten von Abwehr umgehen, ergeben sich dabei drei Schwerpunkte: 1. sollen modellhafte Grundelemente von Abwehrprozessen bestimmt werden: Welche Eigenschaften braucht ein Organismus, eine Gruppe, ein Individuum, um etwas als Angriff zu erkennen? Was ist ein Angriff, was sind die Grundoperationen der Feinderkennung, der Defensive usw. 2. soll die Vielfalt der Strategien und Mechanismen erfaßt werden, die Abwehr steuern, d.h. beispielsweise Immunisierung, Exklusion, Projektion, Verleugnung, Prävention, Isolation usw. 3. soll der Dialog mit Projekten und Personen gesucht werden, die Abwehr ästhetisch umsetzen und reflektieren. Welche Medien oder ästhetischen Strategien werden bei Abwehrprozessen eingesetzt?

1. April 2006

10:00–10:30

Claus Pias (Berlin/Wien)
Eröffnung

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10:30–11:30

I. Diagnosen

Philipp Sarasin (Zürich)
»Smallpox Liberalism. Michel Foucault und die Infektion«

 

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11:30–12:30

Ralf Poscher (Bochum)
»Das Abwehrrecht an der Grundlinie des Liberalismus«

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14:00–15:00

II. Interventionen

Dirk Baecker (Berlin/Witten)
»Konflikt und Beratung im System«

 

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15:00–16:00

Lutz Dammbeck (Hamburg/Dresden)
»Filter und Störgeräusche«

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16:30–17:30

III. Speicher

Peter Krapp (Irvine, Ca.)
»Amnestie: Abwehr des Gedenkens, Medium des Vergessens«

 

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17:30–18:30

Arnold Dreyblatt (Berlin)
»›Innocent Questions‹: Das Sammeln persönlicher Daten«

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2. April 2006

 

10:30–11:30

IV. Modelle

Stefan Rieger (Köln)
»(Selbst)Isolierung. Agenturen der Stromabwehr«

 

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11:30–12:30

Claus Pias (Berlin/Wien)
»Abschreckung. Herman Kahns Szenarien«

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14:30–15:30

V. Dezentrierungen

Hans Joachim Lenger (Hamburg)
Die Arbeit des Parasiten. Signaturen einer unabschließbaren Abwehr

 

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15:30–16:30

Stefan Kaufmann (Zürich)
»›Vernetzte Sicherheit.‹ Die Netzwerkgesellschaft im Abwehrkampf«

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17:00–18:00

Eva Horn (Basel)
»Die Feinde der Zukunft: Netze und Schwärme«

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19:30

Hans-Georg Wieck (Berlin)
»Abwehr: Geheime Nachrichtendienste zwischen Aufklärung und Machtpolitik«

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3. April 2006

 

10:00-11:00

VI. Landschaften

Dorothee Brantz (Buffalo)
»Abwehr und Krieg im 20. Jahrhundert: Eine umwelthistorische Perspektive«

 

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11:30–12:30

Annett Zinsmeister (Berlin/Wuppertal)
»Sarajevo — Urbane Topographien«

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12:30–13:30

Thomas Macho (Berlin)
»Die Wiederkehr der Mauern. Skizzen zur Kulturgeschichte der Steine«

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